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Ein echter Basketball-Experte erweitert das Oberurseler Trainerteam

Mit Thomas Dröll ist es den Verantwortlichen der Abteilung Basketball der TSGO gelungen einen echten Basketball-Experten für den Mädchen-Bereich zu gewinnen. Thomas wird mit frischen Ideen und einer spannenden Perspektive den Mädchen-Basketball zukünftig voranbringen.


Deshalb möchten wir Euch Thomas einmal vorstellen.


Hallo Thomas, wir freuen uns dich in Oberursel begrüßen zu dürfen. Wie du zum Basketball gekommen bist?

Als Handball spielendes Kind und Jugendlicher war ich schon immer Ballsport orientiert und habe auch 1,5 Jahre lang beides parallel im TV 1860 Lich gespielt. Das war nach heutiger Belastungssteuerung wohl etwas zu viel an einem Wochenende (lacht).

 

An einem Punkt machte es Klick, und ich fand die Kombination aus den athletischen Anforderungen, dem nötigen taktischen Verständnis und der Feinmotorik für Dribbling, Wurf etc. deutlich spannender. Mit der Regionalliga als damals dritthöchste Spielklasse hatte ich mein Spielerpotential überschritten und wurde als Jugendtrainer angefragt. Danach ging alles recht schnell. Als verantwortlicher Trainer der 1.Herren in Lich, in der die Spieler im Schnitt zwei Jahre jünger waren wie ich, sind wir in drei Jahren dreimal aufgestiegen und haben in Lich eine Begeisterung für diese junge Sportart gelegt. Im Schnitt mit über 300 Zuschauern und einem stetigen Zustrom von Kindern war das sicherlich die Basis des Aufstiegs de Licher Basketballs.


Na ja, dann wurde der MTV Gießen als 1.Bundesligist auf mich aufmerksam und danach der TSV Bayer 04 Leverkusen. Der Rest ist Biografie wie Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln, Trainerakademie Köln, Trainer A-Lizenz sowie Handlungs- und Motivationspsychologie über die Uni Osnabrück.

 

Was hat dich dazu bewogen, Trainer bei der TSG Oberursel zu werden?

Das lässt sich recht einfach beantworten. Zum einen hat die BB-Abteilung in den letzten zwei Jahren einen enormen Zulauf an Kindern und Jugendlichen erhalten. Was in erster Linie für das Engagement und das organisatorische Talent aller Verantwortlichen spricht. Zum anderen den Versuch zu unternehmen, männlichen und weiblichen Leistungssport und Breitensport in einer Abteilung zu vereinen. Darüber hinaus finde ich das junge Alter vieler Funktionsträger herausragend. Das ist in der öffentlichen Wahrnehmung über die junge und jüngere Generation ja nicht zwingend selbstverständlich.

 

Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesetzt, sowohl für das Team als auch für dich persönlich?

Die vordergründigen Ziele für die kommende Saison sind nicht die klassischen Ergebnisziele, wie Tabellenplatz oder Ligazugehörigkeit, sondern das Sammeln und Verfestigen unterschiedlicher und vielfältiger Bewegungserfahrungen als Grundlage von Lernen. Darauf aufbauend stehen insbesondere die technischen Fertigkeiten wie der Wurf, aber auch das verstehen und nutzen der Räume im Zusammenspiel im Angriff im Mittelpunkt.

 

Aber auch das Lernen im Training ist mir wichtig. Das bedeutet für mich die Neugier und Lust auf Leistung zu fördern. Zu erkennen, dass Leistung Spaß macht und Fortschritte zufrieden stellt. Aber auch das regelmäßige Dranbleiben und das Überwinden von Schwierigkeiten und Hürden im Lernprozess und im Miteinander. Möglicherweise nennt man das auch das Verschieben von Frustrationstoleranzen.

 

Was macht Basketball für dich so besonders, und warum liegt dir dieser Sport am Herzen?

Eine große Frage. Das Besondere am Basketball sind für mich folgende Eigenschaften:

  • es ermöglicht jedem, losgelöst von seiner Körpergröße und athletischen Fertigkeiten, das Spiel auf dem jeweils höchsten individuellen Niveau zu spielen. Und dies im Freien, als 3x3-Format oder klassisch im 5-5.

  • es gibt geschriebene (Spielregeln) und ungeschriebene Regeln, die das soziale Miteinander helfen zu gestalten und weltweit gelten.

  • Basketball ist seit vielen Jahren immer wieder Vorreiter, Ideengeber für den Transfer der Erfolgsfaktoren des Sports in die Berufs-, und Arbeitswelt. Ob es um Themen wie Führung (Leadership), dem Aufbau und Etablieren erfolgreicher Teams geht oder gar zu einer Hochleistungskultur (High Perfomance). Immer wieder werden erfolgreiche Coaches nach Ihren Erfahrungen und Ansichten gefragt.

 

Wie siehst du die Rolle des Vereinslebens im Basketball, für die Gemeinschaft?

Wie leben seit Jahren in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft mit einer ICH-Bezogenheit, die aus meiner Sicht grenzwertig ist. Das Einüben und Pflegen des Miteinander über alle sozialen Schichten hinweg brauchen den geschützten Raum des Ausprobierens. Hierfür kommt aktuell nur der Verein in Frage, da die Schule mit dieser Aufgabenstellung mehr oder weniger überfordert ist. Sicherlich nicht in der klassischen Vereinsstruktur des 20.Jahrhunderts, aber auch hier gibt es mittlerweile vielfältige positive Beispiele, wie dies gelingen kann.

 

Welche Werte möchtest du deinen Spielern vermitteln, um sie nicht nur als Sportler, sondern auch als Menschen zu fördern?

Mutig die eigenen Grenzen immer weiter zu stecken Neugierig auf das Kommende zu sein. Dranbleiben, auch gegen Widerstand und lernen zu akzeptieren, dass Zugehörigkeit nicht „gekauft“ kann. Das gilt für den Spieler unisono wie für die Person.


Vielen Dank für das Gespräch Thomas. Wir freuen uns mit Dir auf die neue Saison und wünschen viel Spaß und Erfolg.

 

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